Wer ist Albert?
Albert Lortzing bewegt Leipzig. Die Oper Leipzig feiert den Komponisten, Sängerschauspieler und Dirigenten.
24.04. — 03.05.26
Freuen Sie sich auf ein vielseitiges Rahmenprogramm. Neben Kammer- und Chorkonzerten – in Kooperation mit dem Internationalen Festival für Vokalmusik »a cappella« – erwarten Sie spannende Talkformate, eine Konferenz in Zusammenarbeit mit der Universität Leipzig, Angebote für die ganze Familie und vieles mehr. Ganz im Sinne Lortzings wird natürlich auch gefeiert!
Für alle Lortzing-Fans, die von außerhalb anreisen, bietet unser Partner, die Leipzig Tourismus Marketing GmbH (LTM), ein besonderes Reisepaket an. Buchen Sie Ihr Lortzing-Wochenende in Leipzig vom 14. bis 16. Februar oder 9. bis 11. Mai 2025. Alles, was Sie für eine unvergessliche musikalische Reise benötigen, erhalten Sie bequem aus einer Hand: Eintrittskarten, Hotel, Führungen und mehr. Außerdem können Sie sich bereits jetzt für ein detailliertes Festival-Angebot vormerken lassen.
Entdecken Sie Lortzings Leipzig.
Albert Lortzing hat rege am gesellschaftlichen Leben der Stadt teilgenommen, sei es im Geselligkeitsverein »Tunnel über der Pleiße«, in den Freimaurerlogen oder gemeinsam mit Robert Blum bei der Wiederentdeckung des Leipziger Schillerhauses und der Gründung des historischen Leipziger Schillervereins. Im Rahmen des Festivals werfen wir ein Licht auf Lortzings Wirkungsstätten und erinnern an verschwundene Lortzing-Orte, wie zum Beispiel das »Alte Theater« auf dem heutigen Richard-Wagner-Platz.
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Das Alte Theater, zu Lortzings Zeit Stadttheater Leipzig, am heutigen Richard-Wagner-Platz existiert nicht mehr. Ab 1833 war es ein zentraler Schauplatz in Albert Lortzings Leben und Schaffen. Hier wirkte er als Sänger und Schauspieler, später auch als Kapellmeister und entwickelte sich bald zu einer Schlüsselfigur des Leipziger Musiktheaters. Neben seiner Tätigkeit auf der Bühne komponierte er einige Werke für das Theater, darunter seine beliebteste Oper »Zar und Zimmermann«, uraufgeführt 1837, mit dem er einen Meilenstein der deutschen Spieloper schuf, der ihn weit über Leipzig hinaus berühmt machte. Das Theater war auch ein Ort intensiver Zusammenarbeit mit anderen Kunstschaffenden und ein kultureller Mittelpunkt, der Lortzing tief prägte. 1845 musste er das Stadttheater verlassen, da er in Konflikt mit der Theaterleitung und den städtischen Behörden geriet. Der Hauptgrund lag in seinen liberalen politischen Ansichten und seiner Sympathie für die Revolutionäre, die er auch in seinen Werken zum Ausdruck brachte, sowie in seinem Engagement für bessere Arbeitsbedingungen.
Die Große Funkenburg, ein idyllisches Gasthaus am damaligen Stadtrand Leipzigs, war ein beliebter Treffpunkt der Künstlerszene des 19. Jahrhunderts – und ein Rückzugsort für Albert Lortzing. Hier versammelten sich Kunstschaffende in ungezwungener Atmosphäre, um sich auszutauschen, Ideen zu diskutieren und neue Projekte zu planen. Lortzing, der für seinen geselligen und humorvollen Charakter bekannt war, war ein regelmäßiger Gast und wohnte 1844-46 in einem Gartenhaus, das zur Großen Funkenburg gehörte. Die Funkenburg war für ihn nicht nur ein Ort der Erholung, sondern auch eine Quelle der Inspiration. Viele seiner Opern, darunter auch »Der Wildschütz«, spiegeln die Lebensfreude und den volkstümlichen Geist wider, die dieser Ort verkörperte. Heute erinnert nur noch der Straßenname »Funkenburgstraße« an das ehemalige Gasthaus.
Das Schillerhaus in Gohlis ist eng mit dem kulturellen Erbe Leipzigs verbunden und steht sinnbildlich für die Verbindung von Musik und Literatur, die auch Albert Lortzing auszeichnete. Zwar gibt es keine Quellen, die beweisen, dass sich Lortzing hier aufhielt, doch die Ideenwelt Friedrich Schillers beeinflusste ihn zutiefst. Schiller arbeitete hier 1985 an seiner »An die Freude«, die 1840 von Lortzing vertont wurde. Kurz darauf komponierte Lortzing seine »Kantate zur Schillerfeier«. Mit Robert Blum, der in Leipzig den Schiller-Verein gründete, war Lortzing eng befreundet.
Der Salle de Pologne war im 19. Jahrhundert ein prächtiger Konzert- und Ballsaal im Herzen Leipzigs, der oft für gesellschaftliche und kulturelle Veranstaltungen genutzt wurde. Albert Lortzing trat hier mehrmals auf, sowohl als Sänger als auch mit konzertanten Aufführungen seiner Werke. Besonders seine Oper »Zar und Zimmermann« fand hier großen Anklang. Der Saal bot eine repräsentative Bühne für Lortzings Musik, die durch ihre Kombination aus zugänglicher Melodik und tiefgründigem Humor das Leipziger Publikum begeisterte. Der Salle de Pologne unterstrich Leipzigs Rolle als Kulturmetropole, die Lortzing sowohl künstlerisch als auch persönlich prägte. Heute existiert der Saal nicht mehr, doch er bleibt ein bedeutender Ort in der Geschichte der Leipziger Musiktradition.
Das Schweizerhäuschen, später bekannt als Café Kintschy und heute als Hacienda Las Casas im Zoo Leipzig, war ein beliebtes Ausflugsziel im 19. Jahrhundert. Eingebettet in eine grüne Umgebung, bot es Bürgerinnen und Bürgern Leipzigs einen Ort der Erholung. Albert Lortzing, bekannt für seine Liebe zur Natur und seine Geselligkeit, besuchte das Schweizerhäuschen regelmäßig. Der volkstümliche Charakter seiner Musik, der oft von Naturbildern und idyllischen Szenen geprägt ist, könnte durch Orte wie das Schweizerhäuschen inspiriert worden sein.
Das erste Gewandhaus in der Kupfergasse war ein wichtiger Ort des Leipziger Musiklebens und spielte auch für Albert Lortzing eine bedeutende Rolle. Das Gebäude, ursprünglich ein Handelshaus, wurde 1781 zum Konzertsaal umgebaut und entwickelte sich schnell zu einem Zentrum klassischer Musik. Hier fanden bedeutende Konzerte statt. Auch einige Werke Lortzings wurden aufgeführt. Jedoch war er weniger in die Konzertszene des Gewandhauses integriert, als er es sich gewünscht hätte. Die Szene wurde vor allem durch Komponisten wie Felix Mendelssohn Bartholdy und andere führende Musikerinnen und Musiker geprägt, während Lortzing für Musiktheater und Schauspiel bekannt war. Das Gebäude existiert heute nicht mehr.